Vitamine

Vitamine sind essentielle Mikronährstoffe, die eine zentrale Rolle in den metabolischen Prozessen des menschlichen Körpers spielen. Sie sind nicht nur entscheidend für das normale Wachstum und die Funktion der Zellen, sondern auch für die Aufrechterhaltung der allgemeinen Gesundheit. Im Gegensatz zu Makronährstoffen wie Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten, die Energie liefern oder als Bausteine dienen, sind Vitamine vorwiegend an enzymatischen und regulatorischen Funktionen beteiligt [3-7].

Klassifikation von Vitaminen

Vitamine werden aufgrund ihrer Löslichkeit in zwei Hauptgruppen eingeteilt:

  1. Wasserlösliche Vitamine: Diese Gruppe umfasst Vitamin C und die Vitamine des B-Komplexes. Wasserlösliche Vitamine sind im menschlichen Körper nicht langfristig speicherbar und müssen daher regelmäßig über die Nahrung zugeführt werden. Sie spielen eine entscheidende Rolle in vielen Stoffwechselprozessen, einschließlich Energieproduktion und Redoxreaktionen.
  2. Fettlösliche Vitamine: Zu dieser Gruppe gehören die Vitamine A, D, E und K. Diese Vitamine können im Fettgewebe und in der Leber gespeichert werden und sind wichtig für Prozesse wie das Sehvermögen, die Immunfunktion, die Zellkommunikation und den Schutz vor oxidativem Stress.

Versorgungsstatus in Deutschland

Trotz der entscheidenden Rolle von Vitaminen zeigt die Versorgungssituation in Deutschland, dass nicht alle Bevölkerungsgruppen optimal mit diesen essentiellen Nährstoffen versorgt sind:

  • Frauen: Die Datenlage deutet darauf hin, dass insbesondere die Versorgung mit Vitamin D und Vitamin E suboptimal ist [1, 2].
  • Männer: Auch bei Männern ist die Versorgung mit Vitamin C, Vitamin E und Vitamin D nicht optimal [1, 2].

Diese Erkenntnisse stammen aus der Nationalen Verzehrsstudie II und weiteren Bewertungen durch das Bundesinstitut für Risikobewertung. Sie unterstreichen die Notwendigkeit, die Ernährungsgewohnheiten und die Aufnahme dieser lebenswichtigen Nährstoffe regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Literatur 

  1. Bundesinstitut für Risikobewertung: Domke A, Großklaus R, Niemann B, Przyrembel H, Richter K, Schmidt E, Weißenborn A, Wörner B, Ziegenhagen R (Hrsg.) Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln – Toxikologische und ernährungsphysiologische Aspekte, Teil 1, 29-101, 225-234. BfR-Hausdruckerei Dahlem, 2004
  2. Max-Rubner-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmittel (Hrsg.); Nationale Verzehrsstudie II, Ergebnisbericht, Teil 2; Karlsruhe, 2008
  3. Biesalski HK, Bischoff SC, Pirlich M & Weimann A (Hrsg.) (2017). Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer (5. Aufl.). Thieme Verlag
  4. Hidgon J, Drake VJ (2022). An Evidence-Based Approach to Vitamins and Minerals. Health Benefits and intake recommendations. (2nd Ed.). Thieme Verlag
  5. Hahn A, Ströhle A & Wolters M. (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft
  6. Matissek R, Hahn A (2023). Lebensmittelchemie (10. Aufl.). Springer Verlag
  7. Biesalski HK (2024). Vitamine, Spurenelemente und Minerale. Indikationen, Diagnostik, Therapie. (3. Auflage). Thieme Verlag