Coenzym Q10 – Nebenwirkungen
Coenzym Q10 (CoQ10) ist ein essenzieller Nährstoff, der für die Energieproduktion in den Zellen und als starkes Antioxidans bekannt ist. In der Regel wird CoQ10 gut vertragen und ist in den Dosierungen, die üblicherweise in Nahrungsergänzungsmitteln vorkommen, sicher. Allerdings können bei der Einnahme von CoQ10-Nahrungsergänzungsmitteln, insbesondere bei hohen Dosierungen, Nebenwirkungen auftreten.
Allgemeine Nebenwirkungen
Die häufigsten Nebenwirkungen von CoQ10 sind in der Regel mild und vorübergehend. Dazu gehören:
- Magen-Darm-Beschwerden: Dazu zählen Übelkeit, Durchfall, Appetitlosigkeit, Magenschmerzen und Sodbrennen. Diese Symptome treten häufiger bei hohen Dosierungen auf und können oft durch die Einnahme von CoQ10 zu den Mahlzeiten minimiert werden.
- Kopfschmerzen: Einige Personen berichten von Kopfschmerzen nach der Einnahme von CoQ10.
- Schwindel: In seltenen Fällen kann CoQ10 Schwindel verursachen.
- Hautausschläge: Hautreaktionen wie Ausschläge können bei empfindlichen Personen auftreten.
Wechselwirkungen mit Medikamenten
CoQ10 kann mit bestimmten Medikamenten interagieren, was die Wirksamkeit der Medikamente beeinträchtigen oder unerwünschte Wirkungen verstärken kann. Zu den wichtigsten Wechselwirkungen gehören:
- Blutverdünner (Antikoagulanzien): CoQ10 kann die Wirksamkeit von Blutverdünnern wie Warfarin (Coumadin) verringern, was das Risiko für Blutgerinnsel erhöhen kann. Personen, die Blutverdünner einnehmen, sollten die Einnahme von CoQ10 mit ihrem Arzt besprechen und ihre Blutgerinnungswerte regelmäßig überwachen lassen.
- Blutdruckmedikamente: CoQ10 kann blutdrucksenkende Medikamente verstärken, was zu einem zu niedrigen Blutdruck führen kann.
- Chemotherapeutika: Einige Studien weisen darauf hin, dass CoQ10 die Wirkung bestimmter Chemotherapeutika beeinträchtigen könnte. Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, sollten die Einnahme von CoQ10 mit ihrem Onkologen besprechen.
Das Bundesinstitut von Risikobewertung (BfR) empfiehlt Personen, die Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ oder Arzneimittel zur Blutdrucksenkung einnehmen, vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Tagesdosierungen oberhalb von 100 mg Coenzym Q10 ärztlichen Rat einzuholen [1].
Sehr hohe Dosierungen
Bei sehr hohen Dosierungen von CoQ10, insbesondere über 1.200 mg pro Tag, wurden in einigen Fällen schwerwiegendere Nebenwirkungen berichtet:
- Leberfunktionsstörungen: Es gibt Berichte über erhöhte Leberenzyme bei der Einnahme von sehr hohen Dosen von CoQ10. Personen mit bestehenden Lebererkrankungen sollten CoQ10 nur unter ärztlicher Aufsicht einnehmen.
- Nierenprobleme: Bei sehr hohen Dosierungen könnten auch Nierenprobleme auftreten, weshalb Personen mit bestehenden Nierenerkrankungen vorsichtig sein sollten.
Sicherheitsbewertung und empfohlene Dosierungen
Die allgemeine Sicherheitsbewertung von CoQ10 zeigt, dass es in üblichen Dosierungen von bis zu 200 mg pro Tag gut verträglich ist. In klinischen Studien wurden auch Dosierungen von bis zu 1.200 mg pro Tag über längere Zeiträume ohne schwerwiegende Nebenwirkungen verwendet. Eine Dosis von über 1.200 mg pro Tag wird jedoch nicht empfohlen, es sei denn, sie wird von einem Arzt überwacht.
Fazit
Coenzym Q10 ist im Allgemeinen sicher und gut verträglich, insbesondere in den Dosierungen, die in Nahrungsergänzungsmitteln üblich sind. Nebenwirkungen sind in der Regel mild und können durch die Anpassung der Einnahmemethode minimiert werden. Personen, die Medikamente einnehmen oder unter chronischen Erkrankungen leiden, sollten die Einnahme von CoQ10 jedoch mit ihrem Arzt besprechen, um mögliche Wechselwirkungen und Risiken zu vermeiden [1-4].
Literatur
- BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) (2023). Coenzym Q10: Was ist über gesundheitliche Risiken bekannt – und was nicht? bfr.bund.de
- Schmidbauer C (Hrsg.). (2020). Mikronährstoff-Coach. Das große BIOGENA-Kompendium der Nährstoffe (4. Auflage). Verlagshaus der Ärzte
- Schmidt E, Schmidt N. (2022). Mikronährstoff-Therapie (1. Auflage). Urban & Fischer in Elsevier
- Hahn A, Ströhle A & Wolters M. (2023). Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie (4. Auflage). Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft