Schlafbeere (Withania somnifera) – Interaktionen

Withania somnifera, auch bekannt als Schlafbeere oder Ashwagandha, ist eine Pflanze, die in der traditionellen ayurvedischen Medizin weitverbreitet ist. Sie wird verwendet, um Stress abzubauen, die Schlafqualität zu verbessern, das Immunsystem zu stärken und die allgemeine Gesundheit zu fördern. Trotz ihrer zahlreichen gesundheitlichen Vorteile können Interaktionen mit anderen Medikamenten auftreten. Dieser Artikel untersucht die möglichen Interaktionen von Withania somnifera und gibt Hinweise zu den entsprechenden Dosierungen.

Bekannte Interaktionen

Sedativa und Beruhigungsmittel

  • Interaktion: Die Einnahme von Withania somnifera kann die Wirkung von Barbituraten verstärken und die Wirkung von Diazepam und Clonazepam reduzieren.
  • Mechanismus: Ashwagandha hat beruhigende Eigenschaften, die die sedierende Wirkung von Barbituraten verstärken können. Gleichzeitig kann es die Enzyme beeinflussen, die für den Metabolismus von Diazepam und Clonazepam verantwortlich sind, wodurch deren Wirkung reduziert wird.
  • Dosierung: Diese Interaktionen wurden bei standardisierten Extrakten beobachtet, die in Dosen von 300-500 mg pro Tag eingenommen wurden.
  • Literatur: Entsprechend den Angaben der WHO (World Health Organization) kann die Einnahme der Schlafbeere die Wirkung von Barbituraten verstärken und die Wirkung von Diazepam und Clonazepam reduzieren [1, 2].

Antihypertensiva (Blutdruckmedikamente)

  • Interaktion: Ashwagandha kann die Wirkung von blutdrucksenkenden Medikamenten verstärken.
  • Mechanismus: Ashwagandha hat blutdrucksenkende Eigenschaften, die die Wirkung von Antihypertensiva verstärken können, was zu einer übermäßigen Senkung des Blutdrucks führen kann.
  • Dosierung: Diese Effekte wurden bei Dosen über 1.000 mg pro Tag beobachtet.

Antidiabetika

  • Interaktion: Die Kombination von Ashwagandha mit blutzuckersenkenden Medikamenten kann das Risiko für Hypoglykämie erhöhen.
  • Mechanismus: Ashwagandha kann die Insulinempfindlichkeit verbessern und den Blutzuckerspiegel senken.
  • Dosierung: Diese Effekte wurden bei Dosen über 1.000 mg pro Tag beobachtet.

Immunsuppressiva

  • Interaktion: Ashwagandha kann die Wirkung von Immunsuppressiva beeinträchtigen.
  • Mechanismus: Als Adaptogen kann Ashwagandha das Immunsystem stimulieren, was die Wirksamkeit von immunsuppressiven Medikamenten reduzieren kann.
  • Dosierung: Diese Interaktionen wurden bei Dosen über 500 mg pro Tag beobachtet.

Schilddrüsenmedikamente

  • Interaktion: Ashwagandha kann die Wirkung von Schilddrüsenhormonen verstärken.
  • Mechanismus: Ashwagandha kann die Produktion von Schilddrüsenhormonen erhöhen, was die Wirkung von Schilddrüsenhormonersatztherapien verstärken kann.
  • Dosierung: Diese Effekte wurden bei Dosen über 500 mg pro Tag beobachtet.

Empfehlungen für die Anwendung

  • Medikamentöse Abstimmung: Patienten, die Medikamente einnehmen, sollten vor der Einnahme von Ashwagandha ihren Arzt konsultieren, um mögliche Interaktionen zu besprechen.
  • Dosierung: Die empfohlene Dosierung von Ashwagandha-Extrakten liegt in der Regel bei 300-500 mg pro Tag. Höhere Dosen sollten nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
  • Überwachung: Bei der Kombination von Ashwagandha mit anderen Medikamenten sollten regelmäßige Kontrollen und Überwachungen durchgeführt werden, um unerwünschte Effekte frühzeitig zu erkennen.

Fazit

Withania somnifera (Ashwagandha) wird häufig als Nahrungsergänzungsmittel verwendet und ist in der Regel gut verträglich. Dennoch sollten Ärzte und Patienten die potenziellen Interaktionen mit anderen Medikamenten berücksichtigen. Eine angemessene Überwachung und individuelle Anpassung der Dosierung sind wichtig, um das Risiko von unerwünschten Interaktionen zu minimieren [3].

Literatur

  1. WHO: Radix Withaniae. In: WHO monographs on selected medicinal plants. 2009; Volume 4. 373-391.
  2. Bundesinstitut für Risikobewertung. Klenow S, Latté KP, Wegewitz U, Dusemund B, Pöting A, Appel KE, Großklaus R, Schumann R, Lampen A (Hrsg.): Risikobewertung von Pflanzen und pflanzlichen Zubereitungen. BfR-Hausdruckerei Dahlem, Berlin 2012.
  3. Schmidbauer C (Hrsg.) (2020). Mikronährstoff-Coach. Das große BIOGENA-Kompendium der Nährstoffe (4. Auflage). Verlagshaus der Ärzte