Silymarin (Mariendistel-Fruchtextrakt) – Sicherheitsbewertung

Silymarin ist ein Extrakt aus den Samen der Mariendistel (Silybum marianum) und ist bekannt für seine leberprotektiven Eigenschaften. Es wird häufig zur Unterstützung der Leberfunktion und zur Behandlung verschiedener Lebererkrankungen eingesetzt. Dieser Artikel untersucht die Sicherheit von Silymarin, basierend auf klinischen Studien und tierexperimentellen Daten.

Sicherheitsbewertung

Klinische Studien

In den bisher durchgeführten klinischen Interventionsstudien sind keine signifikanten Nebenwirkungen aufgetreten. Studien zur Behandlung von nichtalkoholischer Steatohepatitis und anderen Lebererkrankungen zeigten, dass Silymarin gut verträglich ist [1-4].

Tierstudien

In Tierstudien wurde nachgewiesen, dass eine orale Zufuhr von bis zu 2.500 bis 5.000 mg/kg Silymarin nicht toxisch und frei von Symptomen ist. Diese Daten unterstützen die Annahme, dass Silymarin auch bei hohen Dosen sicher ist [5].

Vorsichtsmaßnahmen

  • Hypersensitivität: Vorsicht ist geboten bei Personen mit Überempfindlichkeit gegenüber der aktiven Substanz und anderen Pflanzen der Gattung Asteraceae (bzw. Compositae; Korbblütengewächse) [6, 7].
  • Schwangerschaft und Stillzeit: Mangels ausreichender Datenlage hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit sollte Silymarin nicht von Schwangeren, Stillenden und Kindern sowie Jugendlichen unter 18 Jahren eingenommen werden [6, 7].

Zusammenfassung

Silymarin, ein Extrakt aus den Samen der Mariendistel, wird seit langem zur Unterstützung der Leberfunktion eingesetzt. Klinische Studien und tierexperimentelle Daten zeigen eine gute Verträglichkeit und ein geringes Nebenwirkungsprofil. Vorsicht ist jedoch geboten bei Personen mit Überempfindlichkeit gegenüber Pflanzen der Gattung Asteraceae. Aufgrund unzureichender Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit sollte Silymarin nicht von Schwangeren, Stillenden und Jugendlichen unter 18 Jahren eingenommen werden.

Literatur

  1. Wah Kheong C, Nik Mustapha NR, Mahadeva S: A Randomized Trial of Silymarin for the Treatment of Nonalcoholic Steatohepatitis. Clin Gastroenteraol Hepatol. 2017 Dec;15(12):1940-1949.e8. doi: 10.1016/j.cgh.2017.04.016
  2. Solhi H, Ghahremani R, Kazemifar AM, Hoseini Yazdi Z: Silymarin in treatment of non-alcoholic steatohepatitis: A randomized clinical trial. Caspian J Intern Med. 2014 Winter;5(1):9-12
  3. Hajiaghamohammadi AA, Ziaee A, Oveisi S, Masroor H: Effects of metformin, pioglitazone, and silymarin treatment on non-alcoholic Fatty liver disease: a randomized controlled pilot study. Hepat Mon. 2012 Aug;12(8): e6099. doi: 10.5812/hepatmon.6099
  4. Hashemi SJ, Hajiani E, Sardabi EH: A Placebo-Controlled Trial of Silymarin in Patients with Nonalcoholic Fatty Liver Disease. Hepat Mon. 2009 Dec;9(4): 265-70
  5. Karimi G, Vahabzadeh M, Lari P, Rashedinia M, Moshiri M: "Silymarin", a promising pharmacological agent for treatment of diseases. Iran J Basic med Sci. 2011 Jul; 14(4): 308-17
  6. European Medicines Agency (EMA): European Union herbal monograph on Silybum marianum (L.) Gaertn., fructus – Draft. 2015.
  7. World Health Organization (WHO): WHO Monographs on Selected Medicinal Plants – Volume 2 – Fructus Silybi Mariae. 2004.