Spermidin – Nebenwirkungen
Spermidin ist ein natürlich vorkommendes Polyamin, das in allen eukaryotischen Zellen vorkommt und eine wichtige Rolle bei zellulären Prozessen wie Autophagie, Zellwachstum und -proliferation spielt. Aufgrund seiner potenziellen gesundheitlichen Vorteile wird Spermidin zunehmend als Nahrungsergänzungsmittel genutzt. Trotz der positiven Effekte gibt es bestimmte Nebenwirkungen, die bei der Einnahme von Spermidin berücksichtigt werden sollten.
Nebenwirkungen
Allgemeine Verträglichkeit
Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft sind bei einer Dosierung von 1 bis 2 mg/Tag keine Nebenwirkungen zu erwarten. Studien zeigen, dass diese Dosierungen gut verträglich sind und keine signifikanten gesundheitlichen Risiken bergen [1].
Mögliche Nebenwirkungen bei übermäßiger Einnahme
Jedoch kann die Einnahme von Spermidin in Form von Nahrungsergänzungsmitteln in sehr hohen Dosen oder über einen längeren Zeitraum möglicherweise unerwünschte Effekte haben [1]. Zu den möglichen Nebenwirkungen eines übermäßigen Spermidin-Konsums gehören:
Gastrointestinale Beschwerden
- Symptome: Abdominalschmerzen (Bauchschmerzen), Nausea (Übelkeit), Diarrhoe (Durchfall).
- Mechanismus: Hohe Dosen von Spermidin können die Magen-Darm-Schleimhaut reizen, was zu den genannten Beschwerden führen kann.
- Dosierung: Diese Nebenwirkungen wurden bei Dosierungen von über 10 mg/Tag berichtet.
Allergische Reaktionen
- Symptome: In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten, die Hautausschläge, Atembeschwerden oder anaphylaktische Reaktionen umfassen.
- Mechanismus: Individuelle Überempfindlichkeiten gegenüber Spermidin oder den Zusatzstoffen in Nahrungsergänzungsmitteln können solche Reaktionen auslösen.
- Dosierung: Allergische Reaktionen sind selten und können unabhängig von der Dosierung auftreten, sind jedoch bei höheren Dosen wahrscheinlicher [1].
Langzeiteffekte und Sicherheitsbedenken
Obwohl die kurzzeitige Einnahme von Spermidin in moderaten Dosen als sicher gilt, sind die Langzeiteffekte einer hohen Dosierung noch nicht vollständig erforscht. Eine kontinuierliche Überwachung und weitere Studien sind notwendig, um die Langzeitsicherheit zu gewährleisten.
Empfehlungen zur Dosierung
Die empfohlene tägliche Dosierung von Spermidin liegt im Bereich von 1 bis 2 mg/Tag, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden. Bei der Einnahme höherer Dosierungen sollte dies nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Zusammenfassung
Spermidin bietet potenzielle gesundheitliche Vorteile, aber wie bei vielen Nahrungsergänzungsmitteln gibt es auch potenzielle Nebenwirkungen, insbesondere bei hohen Dosierungen. Bei der üblichen Dosierung von 1 bis 2 mg/Tag sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Bei höheren Dosierungen oder langfristiger Anwendung können jedoch gastrointestinale Beschwerden und in seltenen Fällen allergische Reaktionen auftreten. Es ist wichtig, die empfohlene Tagesdosis einzuhalten und bei Auftreten von Nebenwirkungen einen Arzt zu konsultieren.
Literatur
- Schwarz C, Stekovic S, Wirth M, Benson G, Royer P, Sigrist SJ, Pieber T, Dammbrueck C, Magnes C, Eisenberg T, Pendl T, Bohlken J, Köbe T, Madeo F, Flöel A.. Safety and tolerability of spermidine supplementation in mice and older adults with subjective cognitive decline. Aging 2018; 10(1): 19-33